UNUM24 – Wie gefährlich ist Einheit

Die UNUM24  hat begonnen– die „Eins sein Konferenz“ in der Olympiahalle in München.
Viele sind mit großen Erwartungen gekommen. Voller Vorfreude erwarten sie gesegnet zu werden, ob durch die Botschaften, in den Lobpreiszeiten oder einfach durch die Gemeinschaft des Volkes Gottes, das in Einheit zusammenkommt. Das wollen wir als Charisma-Verlag unterstützen und sind präsent. Besuchen sie uns doch gerne an unserem Stand.
Doch wie so oft, gibt es natürlich auch Warnungen. Man fühlt sich um Jahrzehnte zurückversetzt, wo vor jener Veranstaltung und jenem Sprecher gewarnt wurde.
Dieses Mal die Pastoren Lohmann und Mockler der FeG München-Mitte ihren Mitgliedern von einem Besuch dieser Konferenz ab. Das ist natürlich ihr „gutes“ Recht. Aber komischerweise wird dieses innergemeindliche Abraten nun von den großen christlichen Zeitschriften IDEA und Pro kolportiert. Es wird dadurch zu einem allgemeinen Abraten. Daher die Frage: Wie gefährlich ist Einheit, fragt Peter Ischka im folgenden Beitrag
:

Allein mit dieser internen Aktion stellen die Pastoren der FeG in München ihre Schäfchen in kein gutes Licht. Sie verleiten zu der Annahme, dass sich dort vor allem unmündige Christen treffen, die nicht in der Lage sind, alles selbst zu prüfen, um das eventuell Gute daraufhin zu behalten. Prüfet alles und behaltet das Gute. (1 Thess. 5,21) Man muss zuerst mit etwas in Berührung kommen, um es dann auch behalten zu können. Das Gute, sollte es vielleicht nur 20 % sein, wäre für viele schon eine tolle Bereicherung. Diese wird nun den Mitgliedern wohl vorenthalten bleiben.

Es ist doch bekannt, dass unsere Erkenntnis Stückwerk ist. (1 Kor 13,9) Aus der Position eines Stückwerklers ist es immer sehr speziell einem anderen vorzuhalten, eine unbiblische Theologie zu vertreten. Es ist statistisch davon auszugehen, dass die Pastoren Lohmann und Mockler mindestens so viele Irrtümer vertreten, wie Bill Johnson, den sie kritisieren. Nur bei ihnen merkt man es nicht, weil sie, im Vergleich zu Johnson, kaum jemand kennt. Wenn jedoch Johnson Irrtümer eingesteht und revidiert, wie in der IDEA erwähnt wird, spricht das doch eher für ihn. Johnsons Heilungsbetonung wird kritisiert. Aber als Jesus die Siebzig aussendet, war der erste Auftrag „Heilt die Kranken“ und erst danach: „Verkündigt das Evangelium des Reiches Gottes“. (Lk 10) Natürlich bei einer Fokussierung auf Wunder in Großveranstaltungen, fällt man dann von der anderen Seite vom Pferd. Aber hierzulande wird das kaum berücksichtigt (Heilung hat kaum Priorität) und außerdem, es wird eher ein Evangelium verkündigt: „Komm zu Jesus, dann gibt’s noch ne Tasse Kaffee“.

Die verheerende Frucht, die Lohmann bei Johnson attestiert, ist Spaltung. Das kann in der Tat unangenehm sein. Denn wenn man Mitgliedern nachdrücklich „empfiehlt“ irgendwo nicht hingehen zu „dürfen“, und sie es dann doch illegalerweise tun, diese dann feststellen, da ist Liebe, Kraft und Leben, kann es schon passieren, dass sie dann einfach weg sind. – Als ich über zehn Jahre eine Gemeinde geleitet hatte, habe ich den Mitgliedern immer empfohlen, geht gerne überallhin und wenn etwas besser ist als bei uns, teilt es mit, dann würde ich auch dorthin gehen.

Nun gibt es diese „Eins-sein-Konferenz“ und zugleich diesen Aufruf zur Uneinheit. Es könnte sich ja um eine „falsche“ Einheit handeln, die von so manchen Endzeit-Verschwörungsgläubigen erwartet wird.

Da uns das Wort darüber nicht im Unklaren lässt, dass Erkenntnis und alles, was wir „im Fleisch“ produzieren, Stückwerk ist, sollten wir es doch endlich kapieren, dass die Lehrfrage nicht die höchste Priorität hat. Da sind die kopflastigen Deutschen eben besonders anfällig und viele meinen noch dazu, die einzige Wahrheit zu vertreten. Die „richtige“ Einheit, wäre nur mit denen möglich, die mit ihnen ihr einzig wahres Stückwerk vertreten. Alle anderen gehen der raffinierten Verführung des Teufels auf den Leim, wie es an anderer Stelle auch über diese Konferenz gemunkelt wird. Der Teufel sitzt indes auf einem lauschigen Plätzchen, beobachtet die ewig recht habenden Splittergruppen, und lacht sich ins Fäustchen.

Eins sein ist keine Option!

Stell Dir vor, bevor Du zum Gottesdienst gehst, überlegst Du Dir, diesmal nehme ich nur den linken Arm mit. Ich weiß, das klingt blöd, aber die meisten Überlegungen zu Einheit sind genauso blöd, im Blick auf den einen Leib Christi. Denn wäre der linke Arm nicht dabei, wäre er kein Teil mehr vom Leib. Ein loser Arm würde in Kürze verwesen und stinken. Der Arm hat keine Einheit mit dem Leib. Nur in einer denominationellen Kühlkammer kann man den Gestank vermeiden, aber lebendig wird er dadurch nicht. Besonders solche abgetrennten Körperteile, warnen vor Einheit, denn es könnte dadurch offensichtlich werden, dass sie zwar die „einzige“ Wahrheit haben, aber in der Kühlkammer diese nicht anwenden können.

Befleißigt euch die Einheit des Geistes zu bewahren, fordert Paulus in Epheser 4,3 auf. Überall, wo im NT „befleißigen“ steht, geht es um etwas Substanzielles. Und darin steckt noch ein gigantisches Geheimnis. Es ist die Einheit „des Geistes“. Die Einheit gehört ihm. Die Einheit gehört keiner FeG, nicht der Ökumene, auch keiner der 46.000 christlichen Denominationen. Sie gehört einzig und allein dem Heiligen Geist. Da haben wir alle großen Bedarf, das besser, oder tiefer zu erfassen und nicht leichtfertig für oder gegen Einheit etwas zu sagen.

Autor

  • Peter Ischka

    Peter Ischka, ursprünglich Maschinenbauingenieur, dann in den Bereich Medien gewechselt, ist Herausgeber der Zeitschrift „Z-kompakt“ und Leiter des Vereins „Mission is possible“. Er ist verheiratet und Vater dreier erwachsener Kinder. Zweimal jährlich lädt er zur Konferenz „bewegen.love“ mit internationalen Sprechern nach Hohenstaufen ein.

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