Licht und Dunkel über Deutschland

In der aktuellen Ausgabe von Charisma finden Sie den Artikel „Gottes Reden für unsere Zeit“.  Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Prophetischen Bulletins der Stiftung Schleife haben wir Thomas Bänziger um einige Antworten dazu gebeten. Her nun ein Teil der zweiten versprochene Prophetie von Andreas Keller aus dem Bulletin 1/2024, die wir neben Lilo Kellers Prophetie hier veröffentlichen.

Deutschland: Der entgleiste ICE-Zug

In einem Traum, den ich im Oktober 2022 hatte, fuhr ich mit einer Gruppe aus der Schweiz in einem deutschen ICE-Zug im schnellen Tempo durch Deutschland. Zuerst kaum spürbar, dann immer stärker, bemerkte ich ein kleines Rütteln und Rumpeln in den Rädern. Ich sah, dass auf den Schienen Steine lagen, doch der Zug hielt seine Geschwindigkeit unvermindert weiter. Zunehmend besorgt über die immer stärker werdenden Geräusche, die vom Fahrgestell kamen, sah ich, dass wir durch grosse Schwerindustriegelände rasten und diese hinter uns liessen. Instinktiv wusste ich, dass das nicht mehr lange gut gehen würde, da die Gesteinsbrocken auf den Schienen immer grösser wurden. Das Unvermeidliche geschah: Der ICE sprang aus den Gleisen, die Wagons neigten sich unter starkem Getöse zur Seite und kamen auf einem grossen Feld zum Stillstand. Wie durch ein Wunder stiegen wir unverletzt aus den Trümmern. Es war dunkel, nur am Rande des Feldes waren Häuser mit hell erleuchtenden Fenstern zu sehen. Eine gewaltige Solidarität in der Bevölkerung machte sich breit. Die Passagiere des verunglückten Zuges wurden in den Häusern aufgenommen und versorgt. Zeitgleich strömten viele Menschen auf das Feld und legten sich neben dem entgleisten Zug kreuzweise auf den Boden. Es formte sich eine menschliche «Holzbeige», die in die Höhe wuchs. Im Traum wusste ich, dass das der Anfang einer grossen Erweckung war, die Deutschland erleben wird.

In einem zweiten Teil des Traumes sah ich, wie die Schweiz versuchte mit verschiedenen Massnahmen und Werkzeugen dem Unglückszug zu helfen. U. a. sandte die Schweiz alte bewährte Lokomotiven; aber diese schossen über das Ziel hinaus, flogen in hohem Bogen aus den Gleisen bzw. durch die Luft und verschwanden dann von der Bildfläche. Die Lösung lag offensichtlich nicht in deren Hilfe, sondern in der «Kreuz-Beige» der Menschen, die auf dem Feld lagen.

Deutschland entgleist

Deutschland entgleist, schoss es mir beim Aufwachen durch den Kopf. Die Zeichen verdichten sich, dass Deutschland in voller Fahrt ein paar offensichtliche Haltesignale auf der Strecke überfährt. Drinnen im Fahrgastraum schien zuerst alles noch ruhig. Das punktuelle Rumpeln auf den Gleisen fühlte sich an wie der kleine Stoss, den die Titanic abbekam, als sie im Nebel einen Eisberg rammte. Die Gäste schauten kurz auf, die Schiffskapelle spielte munter weiter …

Aber dieses Mal war der Grund des Unfalls nicht ein defekter Radreifen, wie beim verheerenden Unfall von Eschede im Juni 1998, sondern das bewusste Überfahren der Signale sowie der Hindernisse, die auf den Gleisen lagen. Auch der Hinweis, dass die Schwerindustrie, die ich aus dem Fenster erkennen konnte, hinter sich gelassen wurde, deutet auf den gegenwärtigen Kurs der Regierung hin. Die Ampel-Regierung hat für den Zug offensichtlich ein Signal gestellt, welches sich als verheerend auswirkt und noch auswirken wird. Trotz dieses düsteren Ausblicks besteht, typisch Gott, Grund zur Hoffnung und freudigen Erwartung, die entsprechend in Gebet und Fürbitte eingebettet werden muss.

Dunkel und Licht

Beim Umfallen des Zuges geschah bereits ein grosses Wunder: Die Passagiere blieben unverletzt. Der Herr hat eine grosse Liebe für das deutsche Volk und alle Passagiere, die sich in diesem Zug befinden. Ein Grund dafür ist, dass im «Zug Deutschland» intensiv gebetet wird! Erinnern wir uns an die Geschichte der Stadt Ninive: Ein gnädiger, barmherziger Gott, langmütig und reich an Güte, erbarmte sich über den Menschen, die ihn bussfertig suchten (siehe Jona 3+4). Diese Lektion, die Jona von Gott erhielt, gilt auch uns, die wir prophetisch dienen: Das grösste Ziel ist nicht, «recht zu haben», sondern in der Liebe Gottes für ihn und füreinander zu wachsen!

Als wir aus dem Zug ausstiegen, war es dunkel. Die Dunkelheit bezieht sich zuerst auf die Finsternis, die in Jesaja 60,2a beschrieben ist: «Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völker …» Zugleich, und das wissen wir, besteht die Möglichkeit eines echten Blackouts. Zahlreiche Wissenschaftsakademien halten einen flächendeckenden, unkontrollierten Stromausfall für «sehr unwahrscheinlich». Doch die Geschichte belehrt uns eines Besseren. Nur schon in den letzten drei Jahren erlebten wir eine Folge von Ereignissen, die niemand für möglich gehalten hätte. Wichtig dabei ist, dass der Herr in seinen Antworten nicht hinterherhinkt bzw. auf das Chaos der Welt reagiert. ER regiert, ER ist proaktiv!

Gottes Verheissungen, dass die Jünger Jesu «ihr Licht auf den Scheffel stellen» werden (siehe Matthäus 5,15), kommen in Deutschland zum Tragen. Wir werden dort hell erleuchtete Häuser, Gemeinschaften, Wohnungen und andere Orte des Lichts und der Herrlichkeit Gottes sehen, die den hinzuströmenden Menschen Schutz, Versorgung und Orientierung geben werden. Die Gemeinde Jesu, egal in welcher Form, ist das Licht der Welt (siehe Vers 14).

Die Kreuz-Beige

Im Traum sah ich, wie Menschen sich auf dem Boden kreuzförmig auf den Boden legten. In anderen Worten: Sie wurden zu dem geformt, worüber sie eine Offenbarung erhielten, nämlich über das Kreuz Jesu Christi. Jede Generation braucht eine eigene Offenbarung des Kreuzes, denn jede Generation erfährt gesellschaftlich irgendeine Form der Entleerung des Kreuzes und des Evangeliums. Das Kreuz Jesu war noch nie «en vogue»! Es ist ein Marterwerkzeug und ein Fluch-Holz, welches einer Gesellschaft die Konsequenz der Rebellion gegen Gott vor Augen führt. Zugleich birgt nur das Kreuz in sich die grösste, umfassendste und vollkommene Heilung und Wiederherstellung, die sich auf alles Zerschundene, Zerstörte und Verletzte dieser Welt, inklusive der ganzen Schöpfung, legen kann.

Autor

  • Andreas Keller ist seit 2014 Gesamtleiter und Präsident des Stiftungsrates. Andreas ist verheiratet mit Stephanie, aus einer amerikanischen Gemeindegründer-Familie. Zusammen haben sie vier Kinder. Sie wohnen in der Gemeinde Elgg, in der Nähe von Winterthur.

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