An unserem prophetischen Tag zum Jahresbeginn empfanden wir stark die Aufforderung, dass jeder durch Tore gehen muss, um in dem anzukommen, was Gott für jeden in der Zukunft vorbereitet hat. Der Feind hat dazu seine Gegenstrategien. Er will uns dazu bringen, an der Schwelle stehenzubleiben und zurückzuschauen. Und allzu oft wollen wir ja auch, dass alles so bleibt, wie es war.
Was kann uns hindern, durchs Tor zu gehen?
Gefährlicher Rückblick
Wenn wir noch in unserer guten oder schlechten Vergangenheit gefangen sind, kann es uns wie Lots Frau ergehen. Sie sollte gerettet werden und Gott hatte eine Zukunft für sie vorbereitet. Aber sie blickte zurück auf die schöne Gegend von Sodom und Gomorra und ihren Wohlstand, den sie zurücklassen musste. Trotz allem Bösen hatte es sich dort gut leben lassen. Der Blick zurück ließ sie erstarren. Das kann auch heute geschehen.
Jesus sagt in Lukas 9,62: „Niemand, der seine Hand an den Pflug gelegt hat und sieht zurück, ist tauglich für das Reich Gottes.“
Wird ein Feld bestellt, so muss der Pflüger auf den Horizont schauen, um gerade Furchen für die neue Saat zu ziehen. Wenn wir zurückschauen, wird die Bahn, die wir ziehen, krumm. Wir müssen die Kämpfe und Siege der alten Zeit hinter uns lassen. NEUES wartet hinter der Schwelle … auch wenn es noch unbekannt ist.
Auch Gutes kann unsere Zukunft blockieren
Ein befreundeter prophetischer Bruder sagte mir vor einiger Zeit: „Es ist nicht so wichtig, wer wir gestern oder vorgestern waren, sondern wer wir heute sind oder sein sollen. Was wir einmal sein werden, kann nur zustande kommen, wenn wir mit der göttlichen Zeit übereinstimmen.“ Im Heute zu sein, ist also wichtiger, als in der Vergangenheit zu leben.
Die Fähigkeit, „Altes“ loszulassen, fällt uns leichter, wenn es um Misserfolge, Fehler und Umwege geht. Schwieriger ist es bei Siegen, Durchbrüchen und wunderbaren Begegnungen. Auch sie können uns binden. Diese „Schätze der Vergangenheit“ sind hinderlich, wenn sie uns definieren, einschränken und zurückhalten, statt uns anzuspornen, unserem Herrn in der Gegenwart neu zu begegnen. Lasst uns also nicht nostalgisch an alten Erfahrungen oder Erweckungen kleben, denn unser Gott ist gegenwärtig.
Sind wir bereit, für die Verheißungen Gottes in unserem Leben zu kämpfen?
Gott hat uns Verheißungen gegeben, von denen viele nicht automatisch in Erfüllung gehen. Du musst durch das Tor der Zeit und gleichzeitig durch die geöffnete Tür des Himmels gehen, um deine Verheißungen im Glauben zu empfangen. Weil es einen Widersacher gibt, bedeutet das Kampf.
Hadern oder Dankbarkeit – wir haben die Wahl Mit der eigenen Lebensgeschichte versöhnt zu sein, gibt uns Kraft. Im Geist habe ich immer wieder eine Pythonschlange gesehen, die für dämonische Präsenz steht. So eine Python ist nicht für ihr Gift bekannt, sondern dafür, dass sie ihre Opfer erstickt. Sie zieht immer engere Kreise, bis man sich nicht mehr bewegen kann. Sie will das Leben aus uns herausquetschen, damit wir nicht durch das Tor gehen können. Was ist diese Pythonschlange für dich und was gibt ihr ihre Macht? Was will dich ersticken und dir die Luft zum Leben nehmen?
Vielleicht bist du zornig über dein Leben und haderst mit Gott, dass es nicht perfekt ist? Wo bist du unversöhnt mit deinem Leben? Hadern und Murren sind gefährliche Haltungen und Einstellungen, die dem Feind Türen öffnen können. In der Bibel sind mehr Menschen durch Murren gestorben als durch sexuelle Sünden (4 Mo/Num 4,9).
Gott möchte, dass wir uns mit unserem vergangenen Leben versöhnen und es neu bejahen. Dazu gehört auch, die Kämpfe der Vergangenheit loszulassen. Es geht darum, Türen zu schließen, um weitergehen zu können. Das geschieht, wenn wir im Gebet den Groll durch Dankbarkeit ersetzen. Dankbarkeit öffnet Türen und bringt Durchbrüche (Ps 50,23).
Im Gebet Blockaden entfernen und frei werden für Veränderungen
Ob allein oder im gemeinsamen Gebet, wir dürfen
- frei werden vom Blick zurück, auf uns selbst und auf andere;
- frei werden von allen selbst auferlegten Flüchen, mündlichen Übereinstimmungen und Bündnissen mit dem Feind;
- frei von toxischen Beziehungen;
- frei von jeder eingeschränkten Wahrnehmung, die den Glauben begrenzt.
Es ist eine Zeit, in der Gott auf der Tenne unseres Lebens die Spreu vom Weizen trennen will. Wir dürfen den Wind des Geistes einladen, notwendige Trennungen zu bringen und ihm erlauben, unsere eigenen Grenzen neu zu definieren. Sein Friede soll an den eigenen Grenzen sein. Der Herr sagt: „Es sind Jahre, wo ich Dinge ausräume. Ihr müsst lernen loszulassen, denn ich werde Dinge aussortieren und von euch abtrennen.“
Wir haben Gottes Erlaubnis, uns zu verändern, uns zu bewegen und neue Dinge zu tun. Es ist an der Zeit, geteiltes Denken hinter uns zu lassen, nicht mehr zwischen zwei Meinungen zu stehen, sondern eindeutig bei Gott zu sein. Der Herr ruft jeden aus seinem Rückzugsort herauszutreten.
Das alles müssen wir nicht aus eigener Kraft tun. Jesus hat für uns den Sieg am Kreuz errungen. Wir können die christliche Kraft des Loslassens entdecken, weil am Kreuz effektiv das Böse besiegt wurde. Blockaden, Kämpfe, Böses aus der Vergangenheit werden entfernt, weil wir den Sieg Jesu am Kreuz anwenden. Wir müssen nicht selbst Siege erringen. Wir kommen von einem Sieg und wenden ihn auf alles Böse an, das wir erlebt haben.
Der Blick ist entscheidend
Das alte Lied ist immer noch aktuell: „Richte den Blick nur auf Jesus, schau auf in sein Antlitz so schön, und die Dinge der Welt werden blass und klein in dem Licht seiner Gnade gesehn.“ Die Dinge der Vergangenheit werden durch Gottes Gnade so verwandelt, dass sie uns zum Besten dienen (Röm 8,28).
Und dieser feste und leidenschaftliche Blick auf Jesus lässt uns unsere Berufung neu annehmen. Er wird uns von hier aus weiterführen. „Darum lasst uns durchhalten in dem Wettlauf, zu dem wir angetreten sind, und alles ablegen, was uns dabei hindert, vor allem die Sünde, die uns so leicht umgarnt“ (Hebr 12, 1). Unsere Berufung sieht heute vielleicht anders aus als in den vergangenen Jahren, auch wenn ihr Kern ähnlich bleibt. Gott führt uns oft in eine neue Phase, in der wir von ihm Neues lernen sollen.
Dieser Weg, der vor uns liegt, kann nur in der Beziehung, in der Nähe und in der ständigen Gemeinschaft mit Jesus Christus verstanden und erfolgreich gegangen werden. Der Gehorsam von „gestern“ bedeutet wenig, wenn wir uns von seinem „Tun und Wollen“ von heute entfernt haben. Die fortlaufende Offenbarung und Gemeinschaft mit Jesus Christus ist die einzige Sicherheit, die wir haben.
Kennst du deinen Gott?
Wie ist dir Gott bisher begegnet? Kennst du ihn als Hirten oder König, als Bräutigam oder als Löwe von Juda? Welche Offenbarungen und Wahrheiten waren es, die dir Durchbrüche verschafft haben? Halte sie fest und sprich sie aus! Nahe dich ihm und tue, was er dir sagt!