Jesu Ruf in die Nachfolge hat den jungen Raja aus Indien alles gekostet: seine Familie, seine Heimat und zeitweise sogar seine Freiheit. Doch als Gottes Einladung kam, folgte er bereitwillig – und wurde dafür mit etwas viel Wertvollerem belohnt.
Der Ruf im Traum
«Folge mir, komm mit mir!» – immer wieder erschien dem damals 17-jährigen Raja im Traum ein Mann, der ihm diese Worte zurief. Raja, der einer islamischen Gelehrtenfamilie entstammt und selbst einer werden sollte, wuchs in Islampur im Bundesstaat Westbengalen auf. Weniger als ein Prozent der Bevölkerung bekennen sich dort zu einer anderen Religion als Hinduismus oder Islam. Kein Wunder also, dass Raja mit dem Mann aus seinen Träumen nichts anzufangen wusste. Doch eine Stimme sagte ihm, das sei Jesus. Als er seinem Vater von den Träumen erzählte, begannen dieser und die Menschen in seinem Umfeld ihn zu beschimpfen, der Teufel hätte von ihm Besitz ergriffen. Doch wenn es Angriffe des Teufels waren, warum gingen die anderen auf ihn los, statt in der Moschee für ihn zu beten?
Von der Familie gefoltert
Informationen über Jesus Christus zu erhalten, war ohne Internetzugang damals nicht einfach. Glücklicherweise startete zu dieser Zeit in der Region ein Projekt-Team von Christian Solidarity International (CSI), einer internationalen Menschenrechtsorganisation, zu arbeiten. Im Verborgenen erhielt Raja so Bibelmaterial. «Als meine Familie das mitbekam wurde ich von ihnen so sehr gefoltert, dass ich nicht in Worte fassen kann, wie schlimm es war. Mein eigener Vater sperrte mich für etwa einen Monat in einen Abstellraum», berichtet Raja. Erst als sich Rajas Gesundheitszustand stark verschlechterte, ließen sie ihn frei. Geschwächt und traumatisiert sagte sich Raja auf Druck seiner Eltern von Jesus los, stellte aber schnell fest, dass er so keinen Frieden finden könne.
Bibel vs Koran
Beim geheimen Bibelstudium lernte Raja, «dass Gott mich so sehr liebt, dass er sein Leben für mich geopfert hat. Im Vergleich zu der Liebe meines Vaters, der mich so sehr quälte, konnte ich sehen, wie sehr sich Gottes Liebe unterschied.» Der direkte Vergleich von Bibel und Koran, die Gesetze und Regeln auf der einen Seite, Liebe, Frieden, Verständnis und Zusammengehörigkeit auf der anderen, ließen in Raja den Entschluss reifen, sein Leben Jesus zu widmen und sich taufen zu lassen. Als sich die Taufe herumsprach, wurde er von seiner Familie brutal zusammengeschlagen und aus dem Haus geworfen. Die Dorfbewohner beschlossen, ihm nichts zu verkaufen und nicht mehr mit ihm zu sprechen. Aufgrund von Denunziation musste er seither mehrfach seine Wohnung wechseln.
Die Liebe ist stärker
Während dieser schweren Zeit gab das Gebet dem Verfolgten große Zuversicht. Jesus sprach dabei zu ihm: «Ich bin bei dir, fürchte dich nicht, habe keine Angst vor irgendjemandem.» Bis heute ist er von seiner Familie verstoßen, aber die Liebe zu Jesus in seinem Herzen ist stärker: «Seit ich Jesus empfangen habe, hat sich mein Leben zum Besseren verändert. Mit Jesus bin ich ins Licht gekommen. Selbst wenn ich sterben sollte, würde ich glücklich sterben, weil Jesus so viel für mich getan hat.»