Segen und Fluch in europäischen Städten

In der aktuellen Ausgabe von Charisma finden Sie den Artikel „Gottes Reden für unsere Zeit“.  Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Prophetischen Bulletins der Stiftung Schleife haben wir Thomas Bänziger um einige Antworten dazu gebeten. Hier nun die versprochene Prophetie von Lilo Keller aus dem Bulletin 4/2016

Über die Tage von Jom Kippur, dem jüdischen Versöhnungstag, zeigte mir der Herr in einer Vision, dass es in verschiedenen europäischen Ballungszentren zu erheblichen Erschütterungen und Gewalttaten durch radikale Kräfte kommen wird. Ich sah besonders deutlich Szenen in Italien, wo Teile der Bevölkerung zur «Selbstjustiz» aufriefen, demonstrierend durch die Strassen gingen, Sachschäden anrichteten, Menschen angriffen und verletzten. Ihr Ziel war es, den Rechtsstaat zu unterwandern und politische Unsicherheit zu verbreiten. In der Folge wurden ganze Gebiete «unregierbar» und die Gewalt nahm überhand.

Der Leib Jesu rückt zusammen

Gleichzeitig sah ich, wie in dieser Situation die Mauern zwischen Großkirchen, Freikirchen, Hauskirchen und Gemeinschaften buchstäblich niederfielen und eine Bewegung des «Miteinanders» und «Füreinanders» entstand. Der Leib Jesu begann zusammenzurücken und im Gebet und in der Fürbitte für Frieden und Sicherheit im Land einzustehen.

Gerade unter den jungen Leuten standen mutige und kompromisslose Nachfolger Jesu auf, die sich nicht länger aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Gruppe definieren. Sie demonstrierten mit ihrem Leben, ihrer Haltung und ihrer unparteiischen Liebe einen «höheren Weg» und setzten damit ein Zeichen gegenüber dem Geist der Anarchie. Ganz spontan wurden «Anbetungsaltäre» und Gottesdienste auf den Strassen organisiert. Durch die Gegenwart des Heiligen Geistes wendete sich die Atmosphäre an vielen Orten auf übernatürliche Weise zum Positiven und friedliche Lösungen konnten gefunden werden.

Ich glaube, dies ist die Zeit, in der wir als Christen Verantwortung für unsere Städte und Dörfer übernehmen müssen. Wir sind als Botschafter Gottes aufgerufen, seinen Frieden, der höher ist als alle Vernunft, in die Brandherde dieser Welt hineinzutragen und in Einheit die Kraft seiner Liebe allem Hass und aller Gewalt entgegenzusetzen.

Vom Gebet auf die Strasse

Ein wunderbares Beispiel dafür ist, was Bonnie und Mahesh Chavda kürzlich in ihrer Heimatstadt Charlotte in North Carolina, USA erlebt haben. Nach dem Mord eines schwarzen Polizisten an einem anderen Schwarzen kam es unter der Bevölkerung zu Tumulten. Der Mob ging auf die Strasse und immer mehr Menschen, auch aus anderen Städten und Bundesstaaten, schlossen sich der aufgebrachten Menge an. Bonnie und Mahesh, die seit mehr als 25 Jahren jede Freitagnacht von 22 Uhr abends bis 6 Uhr morgens eine Gebetswache halten, hörten in dieser Situation, wie der Heilige Geist zu ihnen sprach und sagte, sie sollten mit auf die Strasse gehen.

In dem Bewusstsein, dass der Geist Gottes auf ihnen ist, mischten sie sich unter die Demonstranten und marschierten betend mit. Auf diese Weise ergaben sich viele gute Gespräche. Sie konnten mit Teilnehmern beten und später sogar einen Gottesdienst auf der Strasse veranstalten und Menschen zu Jesus führen. Durch ihre Anwesenheit wurde ein übernatürlicher Friede freigesetzt.

Die Fernseh-Crew von Fox-News wurde auf sie aufmerksam und Bonnie wurde neben einigen anderen geistlichen Leitern aus der Stadt interviewt. Sie konnte dabei Zeugnis geben und von dem Grund ihrer Teilnahme berichten.

Nach zwei spannungsvollen Tagen wendete sich das Blatt und die Atmosphäre in der Stadt veränderte sich auf wunderbare Weise. Die Gefahr eines «Bürgerkrieges» war gebannt und Friede kehrte wieder ein. Im Anschluss daran fanden Gespräche mit hochrangigen Beamten der Regierung und Polizei im Haus von Chavdas statt, wo man sich über weiterführende Massnahmen austauschte.

Ich glaube, dass auch wir zukünftig erleben werden, wie Gott in bestimmten Situationen treue, verlässliche und bewährte Beter direkt vom Gebet auf die Strasse senden wird. Es wird herausfordernd sein, die Komfortzone des Gebetskreises zu verlassen, aber Gott wird mit uns sein und sich durch uns verherrlichen. Der Herr der Ernte ruft uns nicht nur an die Hecken und Zäune, sondern auch mitten in Chaos, Gewalt und Elend hinein. Dort werden wir leuchtende Fackeln sein, die sein Licht verbreiten. Und durch unser Dasein wird der Friede Gottes freigesetzt werden.

Das grosse Schleppnetz

In einer anderen Vision sah ich, wie die Länder auf dem europäischen Kontinent von einem unsichtbaren Schleppnetz umspannt wurden, welches langsam – fast unmerklich – immer mehr zusammengezogen wurde. Der Zug wurde ausgelöst von Stahlfäden, die an verschiedenen Punkten des Netzes angebracht waren und letztlich zu einem dicken Stahlseil zusammengeführt wurden. Ich wollte wissen, von wo der Zug kam, und folgte dem Seil. Dabei erkannte ich, dass das Ende in den Norden führte, in russisches Gebiet in die Gegend von Moskau.

Während ich das Ganze weiter beobachtete, nahm ich zu meinem Erstaunen wahr, wie vom Himmel her an verschiedenen Orten auf einmal  Feuerbälle auf die Erde fielen. Überall dort, wo dies geschah, bekam das Schleppnetz Löcher und der Zug wurde unterbrochen. Je mehr das himmlische Feuer genährt wurde, umso grösser wurden die Löcher. Auf diese Weise wurde verhindert, dass ganze Länder in die Gefangenschaft des Netzes gerieten. Im Gegenteil, das Feuer begann das Netz zu verschlingen und die Halterungen des Stahlseiles brachen einfach weg.

Feuer vom Himmel

Als ich den Herrn fragte, woher diese Feuerbälle denn kämen, sprach er zu mir: «Das Feuer vom Himmel ist meine Antwort auf das Gebet und die Anbetung meiner Gemeinde. In meinem Feuer verbrennt alles, was meiner Liebe nicht standhalten kann. Mein Feuer ist auch die anziehendste Kraft des Universums, durch die ich Neues schaffe. Es wird nicht durch Heer oder Kraft geschehen, sondern durch meinen Geist!» (vgl. Sacharja 4,6) An den Orten, wo Anbetungsaltäre aufgerichtet werden, entstehen Portale zum Himmel, wo auch Engel auf- und niedersteigen. Einmal sah ich, wie ein Reiter vom Himmel auf einem weissen Pferd der Regierung einer Stadt eine Nachricht überbringen wollte. Er ritt um die Stadt herum, konnte aber keinen Eingang finden. Schliesslich kam er an einen hell erleuchteten Ort. Es sah aus, als würde dort ein Feuer brennen. An dieser Stelle ritt er mitten in die Stadt hinein und konnte seine Botschaft weitergeben. Als ich näher hinsah, fiel mir auf, dass an dem Ort, der hell leuchtete, Menschen den Herrn anbeteten. Über ihnen war der Himmel offen.

Autor

  • Zusammen mit ihrem inzwischen verstorbenen Mann Geri gründete Lilo 1990 in Winterthur die Stiftung Schleife, deren Ziel es ist, Christen aller Konfessionen durch verschiedene Seminare, Konferenzen, Seelsorge und Beratung im Glauben zu ermutigen, wobei der Lobpreis von Lilo Keller und ihrer Band eine wichtige Rolle spielt. Sie hat eine starke prophetische Begabung.

    Alle Beiträge ansehen