Wie kann im Osten Deutschlands, einer der atheistischsten Gegenden der Welt, die Gute Nachricht angenommen werden, wenn schon die Vorstellung eines „höheren Wesens“ lächerlich wirkt?
Als gebürtiger Westdeutscher bin ich in der evangelischen Landeskirche zum Glauben gekommen. Seit zwölf Jahren lebe ich in Greifswald und arbeite bei GreifBar mit, einem missionarischen Werk des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises. Ich bin überzeugt: Damit meine Nachbarn das Evangelium als befreiende Botschaft erleben und annehmen, braucht es die Kraft des Heiligen Geistes. Nur ein direktes Wirken Gottes kann ihr hartes atheistisches Weltbild aufbrechen. Argumente helfen da wenig, das Evangelium muss „in der Kraft von Zeichen und Wundern und in der Kraft des Geistes Gottes“ dargeboten werden (Röm 15,19).
Ich denke an eine junge Mutter aus unserer Nachbarschaft: Durch Christen von GreifBar hatte sie immer wieder von Gott gehört. Neulich kam sie auf mich zu: „Warum habt ihr mir nie gesagt, dass Gott so gut ist?“ Sie war völlig begeistert von Gottes Liebe. Natürlich hatten wir ihr das alles gesagt. Aber nun war sie persönlich von Gott berührt worden! Gott hatte sich ihr nachts in einer Art Vision offenbart: Sie hatte ein helles Licht auf sich zukommen sehen. Es erfüllte sie mit einer wunderbaren Liebe und sie begann, vor Freude zu weinen. Ihr war klar: Das ist Gott, das ist Jesus. Und es war nichts, was wir „gemacht“ hätten – sondern bloßes und wunderbares Wirken von Gottes Geist.
Ein älterer Mann erzählte mir, dass er seit einem Schlaganfall halbseitig mit Lähmungen kämpfe und auf einem Ohr völlig taub sei. Ich spürte, dass Gottes Geist mich drängte, und fragte, ob ich für sein Ohr beten dürfe. Er erlaubte es (obwohl auch er als Atheist überzeugt war, das würde nichts bewirken). So betete ich in Jesu Namen und befahl dem Ohr sich zu öffnen. Danach hielt er sich das gesunde Ohr zu und ich flüsterte ihm Zahlen in das taube Ohr. Er konnte sie zu seinem völligen Erstaunen hören und nachsprechen. Ihm war anzusehen, wie sehr das sein Weltbild erschütterte. Ich sagte noch: „Das ist Gott. Es gibt ihn wirklich und er liebt dich.“ Christ geworden ist er aber bis heute nicht. Wunder sind Zeichen des Reiches Gottes – Wegweiser, denen einige folgen und andere nicht. Aber auch diese Begegnung hat mich darin bestärkt: Das Evangelium muss in der Kraft des Geistes verkündet werden. Nichts sonst hätte das atheistische Weltbild meines Nachbarn so ins Wanken bringen können.