Die neue Art der Weltmission
Forian Bärtsch trainiert apostolische Teams auf den Missionsfeldern der Majority World. Der Begriff Majority World wird vermehrt anstelle von Globaler Süden verwendet. Gemeint sind die sog. Entwicklungsländer oder die Dritte Welt, wo die Mehrheit der Weltbevölkerung lebt. Dabei wird er Zeuge, wie oft jungbekehrte Christen in der Kraft des Heiligen Geistes das Evangelium mit begleitenden Zeichen und Wundern verkünden.
Die größte Erweckung aller Zeiten
Wir leben in der spannendsten Zeit der gesamten Kirchen- und Missionsgeschichte. Das Evangelium vom Reich Gottes hat eine solche Dynamik und Kraft entwickelt, wie wir es seit den Tagen von Jesus und Paulus nicht mehr gesehen haben. Noch nie gab es mehr Bekehrungen, Taufen, Gemeindegründungen, Multiplikation – und Verfolgungen!
Dieser mächtige geistliche Aufbruch ist besonders im Globalen Süden sichtbar. Es ist eine stille Erweckung, die weitgehend unter den Unerreichten und außerhalb von großen Gemeinden oder Konferenzzentren geschieht. Durch das, was ich in den vergangenen 30 Jahren mit eigenen Augen sehen und miterleben durfte, begann ich immer besser zu verstehen, was Jesus meint, wenn er sagt: „Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun …“ (Joh 14,12). Am meisten hat mich überrascht, wen der Herr in dieser Erweckung gebraucht. Es sind viele einfache, „normale“ Nachfolger von Jesus.
Ich möchte zwei zentrale Aspekte dieses erwecklichen Aufbruchs beschreiben:
Erstens: Die Explosion des Übernatürlichen, die wir in diesem neueren Abschnitt der Missionsgeschichte erleben, hat es so zuvor in der Kirchengeschichte nicht gegeben.
Zweitens: Der Megatrend des Heiligen Geistes ist eine neue Betonung des Auftrags: „Macht zu Jüngern alle Völker!“ (Mt 28,19).
Das übernatürliche Wirken des Heiligen Geistes, das Erleben mitfolgender Zeichen zur Beglaubigung der Botschaft des Evangeliums, spielt eine wichtige Rolle, wenn Menschen sich Gott zuwenden. Heilungen, Befreiungen, Zeichen und Wunder können keinen Heilsglauben hervorbringen, dieser kommt aus dem Hören des Wortes Gottes. Aber Zeichen und Wunder können die Mauern des Unglaubens in kurzer Zeit einreißen und den Bekehrungsprozess entscheidend beschleunigen. Machterweise des Heiligen Geistes wirken wie Katalysatoren im Bekehrungsprozess. Keine Verkündigung des Evangeliums ohne Heilung – und keine Heilung ohne Verkündigung des Evangeliums.
„Zeichen und Wunder sind göttliche Katalysatoren im Bekehrungsprozess.“
Glafzia hatte drei Tage nach der Hochzeit einen Autounfall. Im Krankenhaus musste ihr rechtes Bein versteift werden, um eine Amputation zu vermeiden.
In ihrem atheistischen Weltbild hatte das Übernatürliche keinen Platz. Als sie in unserer evangelistischen Veranstaltung Zeugnisse von göttlichen Heilungen hörte, reagierte sie empört und verärgert. Das gäbe es doch gar nicht, wir seien Sektierer und erzählten Märchen. Plötzlich durchströmte die heilende Kraft Gottes ihr Bein und sie erlebte eine Spontanheilung. In wenigen Sekunden war ihr atheistisches Weltbild zerbrochen! „Wer hat das getan?“, fragte sie. „Das war Jesus Christus!“, antworteten wir. „Ihm will ich nachfolgen!“, sagte sie klar und entschlossen.
„Zeichen und Wunder sind eine Demonstration des Reiches Gottes.“
Marsha kam nach der Verkündigung des Evangeliums zum Krankengebet. Ihr linkes Auge war „ausgestochen“. Es hing an einer Sehne aus der leeren Augenhöhle herunter auf ihre Wange, war ausgetrocknet und es sah aus wie eine kleine, braune Weinbeere. Als mein Freund Erich und ich beteten, entstand augenblicklich ein wunderschönes neues Auge. Es war gewaltig! Das Problem war nur, dass das Auge immer noch auf der Wange an dieser Sehne hing und verwundert hin- und herblickte. Nach dem zweiten Heilungsgebet sprang das Auge zurück in die leere Augenhöhle. Etwa 60 Personen, manche gläubig und manche ungläubig, erlebten dieses Wunder aus nächster Nähe mit. Alle spürten die Gegenwart Gottes – es war wie ein Stück Himmel auf Erden.
Anatoli wurde von seiner Mutter zu dem Treffen im Dorf gebracht. Sein rechter Arm und rechter Fuß waren nicht entwickelt, er hatte nur ein ca. 20 bis 30 Zentimeter langes verkümmertes Ärmchen und Beinchen. Dazu war er halbseitig vom Hals bis zur Fußsohle gelähmt. Nachdem meine Frau auf Schweizerdeutsch zu den verkümmerten Gliedmaßen im Namen Jesu sagte: „Chum usa – Komm heraus“, sahen wir, wie ein neuer Arm und ein neuer Fuß herauswuchsen. Auch die Lähmung war verschwunden. Anatoli sprang vom Schoß seiner Mutter und rannte unter dem Jubel der versammelten Dorfbewohner umher.
Rajneesh, der Sohn eines christenfeindlichen Hindufanatikers in Zentralindien, war von Geburt an taub und stumm. Sein Vater forderte uns heraus: „Wenn ihr wirklich Gottesleute seid, dann betet für meinen Sohn zu eurem Gott!“ Mein Freund Erich und ich legten unsere Hände auf den Kopf des Jungen und sprachen ein Heilungsgebet. Augenblicklich konnte der Junge hören und sprechen. Aber er wusste nicht, was er sagen sollte, da er noch nie ein Wort gehört hatte. So sagte Erich zu ihm: „Halleluja!“, und der Junge wiederholte mit klarer Stimme: „Halleluja!“ Wir jubelten in unseren Herzen. Als unser Team ein Jahr später wieder an diesen Ort kam, traf es eine fröhliche Schar von 65 Jüngern Jesu an – der früher feindselige Familienvater war einer von ihnen!
„Praktische Jüngerschaft ist der Megatrend des Heiligen Geistes.“
Der Heilige Geist ist der größte Missionsstratege. Während der letzten Jahrzehnte durften wir mehr und mehr erkennen, dass wir die Neubekehrten nicht nur zu Jüngern Jesu, sondern zu «Jüngermachern» ausbilden sollen. Jüngermacher sind Jünger, die selbst wieder andere zu Jüngern machen. Praktische Jüngerschaft bedeutet: Wir gehen – wie damals Jesus mit seinen Jüngern – hinaus und machen ganz praktisch vor, wie man den Menschen in der Kraft des Geistes dient. Dann praktizieren sie es selbst auch gleich. Wenn wir Jünger im Bereich des Übernatürlichen ausbilden, geht es immer um ein praktisches Einsatztraining.
Die Teams gehen zu denen, die vom Evangelium noch unerreicht sind, und erleben machtvolle Kraftwirkungen des Heiligen Geistes. Blinde können sehen, Lahme gehen, Dämonisierte werden frei. Es geschehen auch Totenauferweckungen – wie bei der 16-jährigen Malaya, die von einer schwarzen Kobra gebissen worden war. Die Ärzte hatten ihren Tod bestätigt, doch bei der Abschiedsfeier in ihrem Dorf wurde sie durch das Gebet von drei Jüngern aus einem Team, das wir trainiert hatten, wieder zum Leben erweckt.
Neben diesen mitfolgenden Zeichen gibt es unzählige Bekehrungen, Taufen und neue Jünger, die wiederum andere zu Jüngern machen. Wenn du auch zu denen gehörst, die sich danach sehnen, dass der Herr eine neue große Erweckung schenkt, und wenn du immer wieder von Herzen betest: „Dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden“, dann kann ich dir bezeugen: Deine Gebete werden erhört!
Zusammen mit einem meiner besten Freunde und Missionspartner aus dem Globalen Süden haben wir eine Broschüre veröffentlicht. Darin berichten zwanzig Jünger, wie sie das übernatürliche Wirken des Heiligen Geistes im eigenen Leben erfahren haben. Die schlichten, authentischen und starken Erfahrungsberichte sind folgendermaßen erhältlich: www.amazon.de/dp/B0DM2S8YDK (print) oder https://amzn.eu/d/5LULssv (ebook).